Asiatische Kaffees
In Asien werden seit mehreren Jahrhunderten in unterschiedlichsten Ländern die verschiedensten Kaffees angebaut. Oft werden alle asiatischen Kaffees zusammengefasst, weil sie bis auf die Produktion von billigen, weiterzuverarbeitenden Robusta-Bohnen keinen nennenswerten Anteil am Weltmarkt darstellen. Wer ein bisschen weiter hinter die Klischees schaut, lernt jedoch schnell, das mittlerweile auch Asien, und vor allem auch Länder, die zwar nicht direkt mit Asien assoziiert werden, trotzdem aber zum asiatischen Raum gehören, diverse Spezialitätenkaffes produzieren.
Zu den wichtigsten Kaffee Ländern Asiens gehören vor allem:
- Indien
- China
- Vietnam
- Thailand
- Papua Neu-Guinea
- Australien
- und viele der indonesischen Inseln.
Indien
Auch wenn Indien mittlerweile eine eigene, recht einzigartige Kaffeekultur hat und steigende Mengen an Kaffee produziert, ist Tee das Nationalgetränk. Weltbekannt sind die gigantischen und vor allem hübsch angelegten Teeplantagen Indiens und Sri Lankas.
Wohl vor allem für den Monsun-Kaffee ist Indien bekannt. In dem riesigen Land herrschen beste Anbaubedingungen, sowohl für Robustas aus auch für Arabicas. Im indischen Hochland werden weltweit geschätzte Spezialitäten Kaffees angebaut. Ganz noch dem Vorbild des traditionellen Tee Anbaus wird oft auch auf den Kaffeeplantagen eine gesunde Mischkultur gepflegt. In den tropischen Gegenden gedeihen sowohl Kaffee-, als auch Teesträucher am besten, wenn sie unter schattenspendenden Bäumen, wie Bananen, Feigen, Mangos oder Pfeffer, Nelken und Zimt wachsen können. Auf nachhaltige Weise werden so auch Arten angebaut, die in vielen Monokulturen anderer Länder zu anfällig sind und schnell erkranken.
Geschmacklich ist indischer Kaffee vor allem durch den Monsun-Kaffee im Gedächtnis der Kaffeetrinker Europas geblieben. Auf den früher sehr langwierigen Transportwegen des Kaffees von Indien nach Europa war der Rohkaffee in den Schiffsrümpfen monatelanger Feuchte durch das tropische Klima und die Monsun Regenfälle ausgesetzte. Die langsame Fermentation, die dabei stattfindet verändert den Geschmack. Sehr mild bis, je nach Geschmack, muffig wird der Monsun Kaffee beschrieben. Noch heute erfreut er sich größter Beliebtheit.
China
Genau wie Indien ist China vor allem ein Tee-Land. Doch auch hier schreitet die „Amerikanisierung“ schnell voran, schon seit zwei Jahrzehnten ist im Land alles beliebt, was aus dem Westen kommt. Zwar trinken Chinesen statistisch gesehen nicht mehr als drei Tassen Kaffee pro Kopf und Jahr, dennoch wächst die Mittelschicht, und damit die Nachfrage nach Kaffee schnell.
Gerde deshalb steigen immer mehr Bauern von Tee auf Kaffee um. Zur Zeit wächst der chinesische Kaffeemarkt jährlich um 16%. Experten schätzen, dass sich der Bedarf an frischen Kaffeebohnen bis 2020 sogar verdoppeln wird. Noch völlig unerfahren mit dem doch recht komplizierten Anbau von Kaffee sind viele der lokal erzeugten Kaffees qualitativ nicht nennenswert. Der größte Teil des chinesischen Kaffees wird von großen Firmen zu Instantkaffee für den Binnenmarkt verarbeitet.
Noch steckt der chinesische Kaffeeanbau in den Kinderschuhen. Doch vielleicht werden die idealen Anbaubedingungen und fleißigen Kleinbauern der Hochplateaus Chinas schon bald hervorragende Kaffees hervorbringen.
Das riesige Land produziert natürlich viele verschiedene Kaffees, mit wachsendem Erfolg. Sogar große Ketten wie Starbucks haben indische Bohnen im Sortiment. Indischen Kaffee zu probieren lohnt sich in jedem Fall.
Vietnam
Trotz der wesentlich kleineren Fläche des Landes ist Vietnam, gleich nach Brasilien, heute der größte Kaffeeproduzent der Welt. Maßgeblich an dem Erfolg des Landes beteiligt war die DDR, sie und die Weltbank förderten nach dem Vietnamkrieg den Wiederaufbau und die Wirtschaft, indem der Kaffeeanbau rasant ausgebaut wurde.
Vor allem für Robusta, leider nicht immer guten Robusta, ist Vietnam bekannt. Wie der Name vermuten lässt, sind die Canephora-Pflanzen, die die Robusta Bohnen hervorbringen wesentlich anspruchsloser als die weltweit beliebten Arabica Bohnen. Für den Aufbau des vom Krieg gezeichneten Landes war das von Vorteil, denn selbst die unerfahrensten Bauern konnten in vielen Teilen des Landes mehr oder weniger genießbaren Kaffee produzieren.
Auch wenn Robusta heute etwa 90% der vietnamesischen Kaffees ausmacht, produzieren die tropischen Hochländer Vietnams durchaus hochqualitative Arabicas und andere Spezialitätenkaffees, die Anbaubedingungen des bergigen Landes sind an vielen Orten perfekt für Kaffee. Ein großer Teil der Erzeugnisse das Landes werden für die Produktion von Kaffeekapseln, Pads und vor allem Instantkaffee verwendet.
Mittlerweile auch international bekannt ist die traditionelle Zubereitungsweise des Kaffees in Vietnam. Gebrüht wird ein äußerst starker Filterkaffee der mit dickflüssiger Kondensmilch und Zucker gemischt wird. Serviert wird er zumeist in einer kleinen Plastiktüte mit Strohhalm, Plastik- oder Pappbecher sind zu teuer.
Thailand
Thailand gehört zu den vergleichsweise noch sehr jungen Ländern, die Kaffee produzieren.
Vom Opium zum Kaffee
Begonnen hat alles erst in den 70er Jahren, weil die damalige Regierung eine entsprechende Initiative ins Leben gerufen hat. Im Norden Thailands befindet sich das ehemalige "Goldene Opium-Dreieck". Ziel der Regierung war es den Opium-Bauern eine Alternative für ihre Lebensgrundlage zu bieten. Das kleine, noch sehr traditionell lebende Bergvolk der Akha, ist im Dorf DOI CHAANG beheimatet. Dort wurde mit Hilfe der UN und dem thailändischen Königshof eine Kaffeeplantage angelegt.
Umwelt und Kaffeeanbau im Einklang
Besonders hervorzuheben ist die kluge und ökologisch sinnvolle Umsetzung des Projektes. Der bestehende Wald wurde nicht gerodet und durch große Kaffeeplantagen in Monokultur ersetzt, sondern der alte Baumbestand wurde integriert. Große schattenspendende Bäume unterschiedlichster Gattung bilden ein symbiotisches System mit den Kaffeepflanzen. Sogar bereits durch Raubbau verödete Flächen wurden zunächst mit Obstbäumen aufgeforstet und danach mit Kaffeeplanzen ergänzt. Eine ideale Art des Kaffeeanbaus, der durch die Vielzahl an unterschiedlichen Nutzplanzen die Wiederstandkraft der Kaffeeplanze gegen Wetter, Krankheiten oder Schädlingen extrem erhöht.
Die wunderschönen Berghänge Thailands liegen auf einer Höhe von 1.500 bis 1.700 m. Das Klima ist durchgängig mild und unterliegt nur kleinen Temperaturschwankungen. Klimatische Bedingungen, in denen sich die Arabicabohne extrem wohl fühlt und die Kaffeebauern mit besten Erträgen belohnt. Geerntet wird ausschließlich per Hand. Nur opitmal vollreife Kaffeekirschen werden von Mitte November bis Mitte März gepickt. Die Kooperative arbeitet nach einem selbst entwickelten Qualitätsmanagement-System, das fast 50 definierte Arbeitsschritte umfasst. Dazu gehören die Kultivierung der Pflanze, die Ernte, das Waschen und Trocknen und auch die Lagerung des Kaffees. Heute gehört Thailand zu den 20 größten Kaffeeproduzenten und die Arabica Sorte DOI CHAANG zu den hochwertigsten Bohnen der Welt.
Charakteristik DOI CHAANG Arabica Bohnen
Ausgewogener, harmonischer Kaffee, der mild aber dennoch ausdrucksstark und komplex im Geschmack ist. Eine Kombination aus exotischem Duft, der von leicht würzigen Aromen flankiert wird. Frisch gebackenes Brot, Pistazie, Kakao und Karamell ergeben ein facettenreiches Bouquet. Eine leicht prickelnde Säure rundet das Geschmackserlebnis ab. Am Gaumen mild, cremig und voll.
Als einziger Röster Italiens verwendet ORO Caffe diese ausgezeichete Varietät im ORO Caffe DOI CHAANG.
Beyond Fair Trade
Fair Trade ist ein guter Anfang, aber eben nur ein Anfang. Beyond Fair Trade geht über die Zahlung eines höheren Kaffeepreises weit hinaus. Der thailändische Unternehmer und Visionär Wicha Promyong und und der kanadischer Geschäftsmann John Darch machten es möglich, dass ein von Armut und Verachtung geplagter Bergstamm in einem abgelegenen Dorf in Thailand für seinen DOI CHAANG-Kaffee international berühmt wurde. Sie schufen die Rahmenbedingungen, um einen abgelegenen Ort in einen globalen Handel für Boutique-Kaffee aus ethischer Quelle zu integrieren.
Der ungebildete und arme Bergstamm der Akha, der von Drogenhändlern abhängig war und seinen eigenen Lebensraum durch Abholzung zerstörte, hat den Weg in die Freiheit gefunden. Ein kulturell traumatisiertes Volk schafft die erfolgreiche Transformation vom Schlafmohn-Anbau zur Ernte einer anregenden weltweit beliebten Kulturpflanze.
Die Geschichte der Doi Chaang Coffee Company hilft gewissenhaften Kaffeetrinkern dabei, sich gerechtere Handelsmodelle vorzustellen, die über den fairen Handel hinausgehen. Die Kooperative reinvestiert alles Geld, um die Lebensbedingungen der lokalen Gemeinschaft immer weiter zu verbessern. Ein Projekt, das hoffentlich Schule macht.
Indonesien
Beste Anbaubedingungen für Kaffee bieten auch die meisten der zahlreichen, tropischen Inseln Indonesiens. Die Niederländischen Kolonialisten brachten die Arabica Pflanzen schon im 17. Jahrhundert nach Indonesien. Der heute viertgrößte Kaffeelieferant der Welt musste jedoch herbe Rückschläge einstecken, als der größte Teil der Kaffeeplantagen durch die gefürchtete Kaffeerost Krankheit ausgelöscht wurde. Die indonesischen Bauern bauen seither hauptsächlich Robusta-Bohnen an, die Canephora Pflanzen, an denen sie wachsen sind gerade gegen Kaffeerost besser gewappnet und haben geringere Ansprüche an ihre Umgebung.
Leider sind, genau wie in Vietnam, viele der Robusta Erzeugnisse des Landes von mittelmäßiger bis minderwertiger Qualität und werden zumeist zu Instantkaffee oder anderen günstigen Kaffeeprodukten verarbeitet. Trotzdem kann Indonesien auch mit weltweit geloben Spezialitätenkaffees beeindrucken. Der, aufgrund seines exzellenten Körpers geschätzte, „Mandheling“ Arabica beispielsweise kommt von der Insel Sumatra und auch der von Wildkatzen ausgeschiedene „Kopi Luvac“ kommt aus Indonesien.