Der Rohstoff Kaffee an der Börse
Das nach Wasser das am häufigsten konsumierte Getränk der Welt. Wertmäßig ist Kaffee nach Rohöl der wichtigste Rohstoff. Wichtige Börsen: NYBOT und LIFFE
Schwankende Preise
Trotz der Bemühungen der unterschiedlichen Akteure gibt es zahllose natürliche Faktoren, die den Preis von Kaffee schwanken lassen.
Bedingt durch die Art seiner Herstellung können beispielsweise Nachfragespitzen nur schlecht kompensiert werden, mehr Pflanzen zu kultivieren und die erste Ernte einzufahren dauert Jahre. Dadurch schnellt der Preis in die Höhe.
Ein Indikator für dieses Spiel aus Angebot und Nachfrage sind die insgesamt vier Börsen an denen aktuell mit Kaffee gehandelt wird.
Besonders wichtig sind die Robusta-Börse an der Londoner EURONEXT und die Arabica-Börse am New York Trade Board. Hier werden neben dem normalen Kaffee Börsenhandel Termingeschäfte für große Mengen Kaffeebohnen abgeschlossen und mit der Preisentwicklung des Kaffees spekuliert.
Für viele, vor allem kleinere Abnehmer wie Röstereien, ist die Börse, an der ausschließlich „Standartqualitäten“ gehandelt werden, eher ein unverbindliches Preisbarometer. Viel zu vielfältig sind die Kaffees dieser Welt. Qualität, Herkunft und Anbaubedingungen, Rücksichtnahme auf die Umwelt und sekundäre Faktoren wie Transportkosten und Währungskurse variieren zum Teil stark.
Wer von kleinen Betrieben kauft und Wert auf guten Kaffee legt, kauft daher oft Kaffee, dessen Preis direkt mit dem Zwischenhändler oder Erzeuger ausgemacht wurde.
Um künstlich herbeigeführten Schwankungen des Kaffeepreises vorzubeugen, wurden Handelsabkommen, Kontrollorgane und Börsen eingerichtet. Heute federführend ist die ICO (Hyperlink zu http://www.ico.org) (International Coffee Organization), die für die Einhaltung strenger Hygiene- und Umweltrichtlinien verantwortlich ist.
Zwischen 77 Kaffee Im- und Exportländern vermittelt und verhandelt die ICO.